24.04.2008
In der "Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften" 12. Jg. Heft 3/2001 fand ich einen Artikel von Detlev Ipsen, Raumzeichen - Raumsymbole. Ipsen meint, dass Zeichen und Symbole immer bedeutsam für Macht und Herrschaft seien, sowie für die Strukturierung des Raumes wichtig seien. Sobald sich Individuen und soziale Gruppen von anderen unterscheiden möchten, ändern sich Zeichen und ihre Bedeutung.
Die breiten Boulevards in Paris, die Schneisen durch das mittelalterliche Paris gezogen haben, hätten einen Bedeutungstransfer eingeleitet. Bis dahin war Paris eine mittelalterliche Stadt, mit Stadtmauern, Kirchtürmen, Toren und Patrizierhäusern. Plötzlich wird die Idee des Gartens, der in klare Achsen gegliedert ist, zum Symbol der modernen Stadt. Haussmann übernahm die übersichtliche Raumordnung der adeligen Parks und erschuf ein neues, modernes Paris mit seinen Boulevards, Passagen, Arkaden, öffentlichen Toiletten, Schulhäusern etc. Ipsen erwähnt dass der Eiffelturm lange Zeit auf Ablehnung großer Teile der Bevölkerung stieß und zieht daraus den Schluss, dass neue Zeichen sich in das bestehende Ordnungsmuster einfügen können müssen, denn die Beziehung des Menschen zu Orientierungsmustern seien stark und konservativ. Jede Änderung der Zeichen weise gleichzeitig auf Risse in der gesellschaftlichen Ordnung hin. Modernisierungen von Gesellschaften sind immer von Änderungen der Zeichen begleitet. Der Kapitalismus verändere alle Aspekte des Lebens durch technische und organisatorische Erneuerungen, nicht nur die Ökonomie, sondern auch die Klassenverhältnisse, Lebensstile, sowie die kulturellen Deutungsmuster und Darstellungsformen. Während dieses Wandels verändern sich auch die Zeichen und deren Bedeutungen, um deren Verankerung ein regelrechter Kampf entsteht.
Karlheinz Stierle bezeichnet Paris in "Der Mythos von Paris, Zeichen und Bewußtsein der Stadt" (München 1998), als Hauptstadt der Zeichen, als einer Stadt der Präsenz, eines Ortes des Wunderbaren, Erstaunlichem und Erschreckendem. "Die Unwirklichkeit, dieser Sog des Imaginären, der aus der unablässigen Semiotisierung alles Erscheinenden hervorgeht, ist aber kein Mangel an Wirklichkeit, sondern eine Steigerung des Wirklichen zur Überwirklichkeit. Die Stadt, wie sie Paris verkörpert, ist ein Ort des gesteigerten Bewusstseins."
Die Stadt als Schauplatz bewusst gesetzter Differenzen, als semiotischer Raum erzeuge eine Distanz, das einzelne wird zum Zeichen,durch Deutung der Zeichen erhalten wir ein Bewusstsein der Stadt.
Die breiten Boulevards in Paris, die Schneisen durch das mittelalterliche Paris gezogen haben, hätten einen Bedeutungstransfer eingeleitet. Bis dahin war Paris eine mittelalterliche Stadt, mit Stadtmauern, Kirchtürmen, Toren und Patrizierhäusern. Plötzlich wird die Idee des Gartens, der in klare Achsen gegliedert ist, zum Symbol der modernen Stadt. Haussmann übernahm die übersichtliche Raumordnung der adeligen Parks und erschuf ein neues, modernes Paris mit seinen Boulevards, Passagen, Arkaden, öffentlichen Toiletten, Schulhäusern etc. Ipsen erwähnt dass der Eiffelturm lange Zeit auf Ablehnung großer Teile der Bevölkerung stieß und zieht daraus den Schluss, dass neue Zeichen sich in das bestehende Ordnungsmuster einfügen können müssen, denn die Beziehung des Menschen zu Orientierungsmustern seien stark und konservativ. Jede Änderung der Zeichen weise gleichzeitig auf Risse in der gesellschaftlichen Ordnung hin. Modernisierungen von Gesellschaften sind immer von Änderungen der Zeichen begleitet. Der Kapitalismus verändere alle Aspekte des Lebens durch technische und organisatorische Erneuerungen, nicht nur die Ökonomie, sondern auch die Klassenverhältnisse, Lebensstile, sowie die kulturellen Deutungsmuster und Darstellungsformen. Während dieses Wandels verändern sich auch die Zeichen und deren Bedeutungen, um deren Verankerung ein regelrechter Kampf entsteht.
Karlheinz Stierle bezeichnet Paris in "Der Mythos von Paris, Zeichen und Bewußtsein der Stadt" (München 1998), als Hauptstadt der Zeichen, als einer Stadt der Präsenz, eines Ortes des Wunderbaren, Erstaunlichem und Erschreckendem. "Die Unwirklichkeit, dieser Sog des Imaginären, der aus der unablässigen Semiotisierung alles Erscheinenden hervorgeht, ist aber kein Mangel an Wirklichkeit, sondern eine Steigerung des Wirklichen zur Überwirklichkeit. Die Stadt, wie sie Paris verkörpert, ist ein Ort des gesteigerten Bewusstseins."
Die Stadt als Schauplatz bewusst gesetzter Differenzen, als semiotischer Raum erzeuge eine Distanz, das einzelne wird zum Zeichen,durch Deutung der Zeichen erhalten wir ein Bewusstsein der Stadt.
dietaeder - 26. Apr, 12:20