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9.7.2008
Nach dem gestrigen Absturz meiner Arbeit fragte ich mich, ob ich auf em falschen Weg und dieser Absturz ein Zeichen, ein Aufruf sei, innezuhalten und die Zeichen anders zu lesen. Im Folgenden werde ich versuchen, die Erkenntnisse, die ich aus Stierles „Mythos von Paris“ gewonnen habe, zusammenzufassen.
Rousseau meinte, dass Paris der Wahrnehmungsraum einer Intellktualität sei, die die Stadt aus einer bisher noch nicht wahrgenommenen Perspektive, aus einer Perspektive des Unverstandes erfassen solle. Erst die Lösung des Betrachters aus dem gesellschaftlichen Lebenszusammenhang ermögliche, die Stadt aus einem radikal fremden Blickwinkel zu betrachten. Mercier erkannte, dass Fremdheit eine Grunderfahrung in der Wahrnehmung der Stadt sei. Der Andere erscheint als der Fremde, als die fremde, aber lesbare Gestalt. An der Kleidung, an der Mode, an der Körperhaltung, am Gesichtsausdruck kann der erfahrene Zuschauer Berufe und Schiksale ablesen. Jedes noch so vernachlässigbare kleine Detail ist Zeichen für das Ganze, das Flüchtige enthält das Signifikante.
Einen neuen Diskurs der Stadt begründete Mercier, der der Gegenwart eine zukünftige Stadt gegenüberstellt. Er liest die Stadt als Ort der Widersprüche und Kontraste. Er sieht dorthin, wo der Blick, der in bürgerlichen Konventionen gefangen ist, nichts mehr wahrnimmt, er schaut auf das Verborgene, Verdeckte, Verdrängte. Mercier erforscht Berufsstände und Orte, wie Salzträger, Hundetöter, Lumpensammler, aber auch Zeitungsleser, Philosophen, Finaciers und betrachtet Orte wie Friedhöfe, Kloaken, Markthallen, sowie die Sorbonne, die Bastille, das Palais Royal. Aus diesen Gegensätzen, aus der Spannung kann der Beobachter die Spuren und Zeichen lesen und daraus eine „comedie humaine“ entwickeln. Mercier schaut vor sich auf den Boden, er ist ein „trouveur“ auf der Suche nach der „densité d`etre“. Für ihn, wie für Rousseau und Diderot ist Paris das Zentrum der modernen Welt, ein Ort an dem alle Widersprüche der gegenwärtigen Kultur verdichtet seien, ein Ort an dem alle Lebensprozesse in höchstem Maße beschleunigt seien, ein Ort höchster Steigerung des Bewusstseins, aber auch des Scheins und der Falschheit.
Für Mercier ist Paris eine anonyme Stadt, eine Stadt der großen Gegensätze, wo arm und reich aufeinanderprallen, wo Luxus und höchste Bedürftigkeit, Gegenwart und Zukunft einander überlagern. Der Leser der „tableaux de paris“ erfährt die Widersprüche, nimmt das Verdrängte wahr und beginnt das Ganze zu verstehen. Die Stadt als ein Ganzes von Geistesgenwart, Zerissenheit, Vernunft und Aberwitz, Hochherzigkeit und Niedertracht. Das Häßliche, das die Schönheit bereits in sich trägt, die Schichten von Erfahrung und Erinnerung,, die Spuren, die wie bei einem Palimpsest wenn nicht sichtbar, so doch vorhanden sind.
Nach dem gestrigen Absturz meiner Arbeit fragte ich mich, ob ich auf em falschen Weg und dieser Absturz ein Zeichen, ein Aufruf sei, innezuhalten und die Zeichen anders zu lesen. Im Folgenden werde ich versuchen, die Erkenntnisse, die ich aus Stierles „Mythos von Paris“ gewonnen habe, zusammenzufassen.
Rousseau meinte, dass Paris der Wahrnehmungsraum einer Intellktualität sei, die die Stadt aus einer bisher noch nicht wahrgenommenen Perspektive, aus einer Perspektive des Unverstandes erfassen solle. Erst die Lösung des Betrachters aus dem gesellschaftlichen Lebenszusammenhang ermögliche, die Stadt aus einem radikal fremden Blickwinkel zu betrachten. Mercier erkannte, dass Fremdheit eine Grunderfahrung in der Wahrnehmung der Stadt sei. Der Andere erscheint als der Fremde, als die fremde, aber lesbare Gestalt. An der Kleidung, an der Mode, an der Körperhaltung, am Gesichtsausdruck kann der erfahrene Zuschauer Berufe und Schiksale ablesen. Jedes noch so vernachlässigbare kleine Detail ist Zeichen für das Ganze, das Flüchtige enthält das Signifikante.
Einen neuen Diskurs der Stadt begründete Mercier, der der Gegenwart eine zukünftige Stadt gegenüberstellt. Er liest die Stadt als Ort der Widersprüche und Kontraste. Er sieht dorthin, wo der Blick, der in bürgerlichen Konventionen gefangen ist, nichts mehr wahrnimmt, er schaut auf das Verborgene, Verdeckte, Verdrängte. Mercier erforscht Berufsstände und Orte, wie Salzträger, Hundetöter, Lumpensammler, aber auch Zeitungsleser, Philosophen, Finaciers und betrachtet Orte wie Friedhöfe, Kloaken, Markthallen, sowie die Sorbonne, die Bastille, das Palais Royal. Aus diesen Gegensätzen, aus der Spannung kann der Beobachter die Spuren und Zeichen lesen und daraus eine „comedie humaine“ entwickeln. Mercier schaut vor sich auf den Boden, er ist ein „trouveur“ auf der Suche nach der „densité d`etre“. Für ihn, wie für Rousseau und Diderot ist Paris das Zentrum der modernen Welt, ein Ort an dem alle Widersprüche der gegenwärtigen Kultur verdichtet seien, ein Ort an dem alle Lebensprozesse in höchstem Maße beschleunigt seien, ein Ort höchster Steigerung des Bewusstseins, aber auch des Scheins und der Falschheit.
Für Mercier ist Paris eine anonyme Stadt, eine Stadt der großen Gegensätze, wo arm und reich aufeinanderprallen, wo Luxus und höchste Bedürftigkeit, Gegenwart und Zukunft einander überlagern. Der Leser der „tableaux de paris“ erfährt die Widersprüche, nimmt das Verdrängte wahr und beginnt das Ganze zu verstehen. Die Stadt als ein Ganzes von Geistesgenwart, Zerissenheit, Vernunft und Aberwitz, Hochherzigkeit und Niedertracht. Das Häßliche, das die Schönheit bereits in sich trägt, die Schichten von Erfahrung und Erinnerung,, die Spuren, die wie bei einem Palimpsest wenn nicht sichtbar, so doch vorhanden sind.
dietaeder - 9. Jul, 11:57